Brass on Fire: Dokumentarfilm von Ralf Marschalleck mit Fanfare Ciocarlia

Zur Einstimmung auf das Konzert von Fanfare Ciocărlia am 19. November zeigt der Verein Kulturhaus Heidekrug 20 e.V. am Freitag, 28. Oktober 2016, 19:30 Uhr den Film Brass on Fire von Ralf Marschalleck. Der Regisseur wird anwesend sein. Der Eintritt beträgt 6,00 €.
 
Brass on Fire erzählt die erstaunliche Erfolgsgeschichte der Zigeunerblaskapelle Fanfare Ciocărlia („Die Lerchenbläser“) aus einem entlegenen rumänischen Dorf hinter den Karpaten. Zwei junge Männer aus Deutschland entdecken dort auf ihrer Suche nach dem unverfälschten Zigeunerleben eine Blasmusikkapelle, die aus ihren verbeulten Instrumenten eine ungestüme, lebensfrohe Musik herausholt, die unmittelbar in die Beine geht. In ihrer Begeisterung fassen die beiden Deutschen den hochfliegenden Plan, die Kapelle international bekannt zu machen. Mit viel Energie und Engagement gelingt der Coup: Inzwischen ist die Band auf allen großen Bühnen der Welt aufgetreten und von Berlin über Tokio bis in die USA gefeiert worden.
 
Trotz ihres Weltruhmes kehren die Musiker immer wieder in ihr heimatliches Dorf zurück, wo der Eisenbahnzug nicht anhält, sondern nur etwas langsamer fährt, damit man abspringen kann. In ihren Lehmkaten ohne Strom und fließendes Wasser, in ihrer vermeintlich zurückgebliebenen Lebenswelt liegt die Quelle für ihre ungebrochene Lebensfreude, ihren großartigen Zusammenhalt und ihre kraftvolle, poetische Musik. Selbst die beiden Deutschen haben dort Wurzeln geschlagen, sich in Zigeunermädchen aus dem Dorf verliebt und mit ihnen Familien gegründet.
 
Der Film erzählt die Geschichte aus großer Nähe und zeichnet ein sehr einprägsames Bild des Lebens in dem Dorf Zece Prăjini („Zehn Äcker“). Im Zentrum steht dabei natürlich die Musik – seien es die Proben in dem engen Wirtshaus, die sich meistens zu regelrechten Festen auswachsen, seien es die strengen Unterrichtsstunden für den Nachwuchs oder das Porträt des alten Musikinstrumente-Schmiedes, der in der Lage ist, aus scheinbarem Schrott wie mit Zauberhand ein funktionierendes Tenorhorn zu verfertigen.
 
Regisseur Ralph Marschalleck und Kameramann Lars Barthel begleiten die Band von dort aus auf ihrem Weg zu den ersten internationalen Erfolgen und dokumentieren die skurillen Situationen, in die die Zigeunermusiker dabei geraten und die sie mit schrägem Witz meistern. Fast scheint es, als habe die restliche Welt auf die belebende, inspirierende Musik der Rumänen gewartet. Jedes Konzert wird zu einer überwältigenden Party, bei der niemand im Publikum dem Drang widerstehen kann, bis zum Schweißausbruch zu tanzen. Diese Stimmung möchte der Film auch auf das Kinopublikum übertragen. Wenn es die Zuschauer beim Abspann (oder schon vorher) nicht mehr auf ihren Plätzen hält, ist seine Botschaft angekommen.
geschrieben von gisbertamm am 15.07.2016 | 15:38 Uhr
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